Donnerstag, 14. Juli 2011

Baubericht Feuerlöschbarkasse "Hafendienst 3" [1]

Seit heute sind die 3 Gfk Rümpfe von denen schon im letzten Posting die Rede war bei mir in der Küchentisch-Werft. Sie haben eine erstklassige Qualität, sind sehr stabil und schön leicht. Viel schönere Rümpfe als die wabbeligen ABS Teile von Graupner. Irgendwie bin ich gar nicht mehr böse das Graupner nicht mehr liefern konnte. Aus diesen Rümpfen werden 3 verschieden Schiffe entstehen.

1.) Hafendienstbarkasse "Hafendienst 3"
2.) Diesel-Schlepp- und Schubschiff "Köln"
3.) Dampfschlepper "Colonius"

In diesem ersten Baubericht wird es um die Feuerlösch- und Hafendienstbarkasse "Hafendienst 3" gehen.


Hier schon mal erste Daten des Schiffes :
Länge : 358 mm
Breite : 114 mm
Maßstab 1:35

Die Barkasse wurde um 1935 gebaut. Sie dient dem Hafenamt als Bereisungs-, Aufsichts-, Arbeits-, Schlepp- und Feuerlöschboot. Hierzu ist die Barkasse mit einer umfangreichen Ausrüstung versehen worden. Ein stabiler Schlepphaken ist ebenso vorhanden wie ein Löschmonitor. Der Schlepphaken kann über Funk ausgelöst werden, der Löschmonitor kann über 2 Servos verstellt werden. Zusätzlich wird eine komplette Beleuchtung eingebaut.

Vorgesehene Funktionen :
Kanal 1 : Fahrtregler, stufenlos vor/stop/zurück
Kanal 2 : Ruderservo
Kanal 3 : Auslösen Schlepphaken - Licht an/aus
Kanal 4 : Löschmonitor Pumpe an/aus - Suchscheinwerfer an/aus
Kanal 5 : Löschmonitor drehen rechts/neutral/links
Kanal 6 : Löschmonitor heben/neutral/senken
Kanal 7 : nicht belegt 
Die Kanäle 3 bis 6 werden später umgelegt auf ein NauticMC TR16 Modul. 

Ein Bühler Langsamläufer-Elektromotor sorgt für ansprechende Fahrleistungen und zwei leistungsstarke 7,4V LiPo Akkus sorgen für eine extrem große Reichweite.

Heute möchte ich euch mal 2 Bilder von einem der frisch angelieferten (noch nicht beschnittenen) Rümpfe zeigen :









Da der Rumpf an der Kante entlang noch nicht beschnitten ist muss das erst noch gemacht werden. Ich habe mit einer alten Nagelschere an der Kante entlang geschnitten. Dabei habe ich von der späteren Schanzkleidkante noch etwas Abstand gehalten. Den letzten Millimeter werde ich vorsichtig mit Schleifpapier runterschleifen. So kann ich Beschädigungen durch die Schere am Schanzkleid vermeiden. Auch die Wasserabläufe und die Klüsen im Schanzkleid müssen gebohrt und dann mühsam aufgefeilt werden.

Als nächstes muss nun ein Ständer für das Modell erstellt werden da es für die folgenden Arbeiten wichtig ist das der Rumpf sicher gelagert ist. Hierzu wird die Zeichnung der Ständer-Auflagen auf Sperrholz übertragen und ausgeschnitten. Dann werden die beiden Ständerbauteile mit durchgehenden 10 mm Bohrungen versehen. 4 x 10 mm Rundhölzer passender Länge werden die beiden Ständerbauteile dann verbinden.

Dieses Bild zeigt das bisher vorhandene Baumaterial. Der (schon zum Teil beschnittene) Gfk-Rumpf und die Platten mit den CNC-gefrästen Bauteilen (Bezugsquelle) für Deck und Aufbauten aus Polystyrol. Das Kunststoff-Material hat den Vorteil das es optimal für eine kleine "Küchentisch-Werft" geeignet ist. Die Bearbeitung verursacht nicht viel Dreck und das Material ist optimal zu verkleben. Durch die glatte Oberfläche des Polystyrols ist auch nur wenig Bearbeitung vor dem lackieren nötig.

In der nächsten Zeit wird noch etwas Materialbeschaffung notwendig. Eine passende Welle, eine Messingschiffsschraube und ein Bühler Elektromotor müssen als erstes her. Außerdem das Material für den Eigenbau der Ruderanlage. Etwas mehr Zeit hat die Beschaffung der Fernsteuerteile und der Antriebsakkus.

So, jetzt verschleife ich weiter die Schanzkleidkante und arbeite die Speigatten und Klüsen aus :
Mit 2 Klammern wird hinter der zu bearbeitenden Stelle ein Abfallholz befestigt. Dann werden mit einem 3 mm Bohrer mehrere Bohrungen dicht nebeneinander eingebracht. Die Stege zwischen den Bohrungen werden mit dem Bohrer vorsichtig "ausgefräst". Danach wird das ganze dann mit Schlüsselfeilen vorsichtig auf Maß gefeilt. Im Bild links seht ihr die roh gebohrte Öffnung, rechts eine der fertig gefeilten Öffnungen. Von den Speigatten sind insgesamt 4 Stück anzufertigen. Danach noch 6 nahezu runde Klüsen.
Die Speigatten haben eine wichtige Aufgabe. Durch sie soll evtl. übergenommenes Wasser vom Deck abfließen können. Dadurch das die Barkasse relativ wenig Freibord hat wird das wohl öfter vorkommen. In Verbindung mit einem relativ hohen Süllrand sollte trotzdem kein Wasser in den Rumpf gelangen können. Wenn diese Arbeiten abgeschlossen sind wird die Schanzkleidkante fertig auf Maß geschliffen und mit einem ABS Halbrundstab verstärkt.

Nach dem beschneiden und dem ausbohren der Speigatten und Klüsen wiegt der Rumpf derzeit übrigens 79 Gramm. Er ist also obwohl er stabiler ist sogar minimal leichter als der ABS-Rumpf.



Fortsetzung folgt demnächst in diesem Blog ...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Vielen Dank für ihren Kommentar. Er wird nach erfolgter Überprüfung freigeschaltet. Die Überprüfung ist leider durch das hohe Spam-Aufkommen notwendig. Ich bitte um Verständniss.

Viele Grüße, Holger Meyer