Montag, 26. Oktober 2020

Fariey Swordsman "Tünnes", Maßstab 1/30

Heute sind bei mir mehrere einfache Bausätze eines kleinen, chinesischen Herstellers angekommen. Christian Bengel und ich haben die quasi testweise als Sammelbestellung bei TaoBao bestellt. Auf dieser asiatischen Plattform findet man eine große Zahl Bausätze die angenehm durch ihre Vorbild-Wahl auffallen. Es ist eben nicht das was wir hier an jeder Ecke zu sehen bekommen.

Wer so eine Bestellung ins Auge fasst muss sich darüber im Klaren sein das Bestellungen für Europäer recht schwer sind. Außerdem sorgen Versand- und Zollgebühren dafür das sich der verlockend niedrige Preis leicht vervielfacht !

Bei dem Modell das ich heute beginnen will handelt es sich um eine Fairey Swordsman, eine Yacht aus der Mitte der 1960er Jahre. Das Modell ist im Maßstab 1/30 gehalten und bei 370mm Länge gute 137mm breit. Eine angenehme Größe. Leicht zu transportieren und trotzdem so groß das sie sich gut fahren lassen wird.


Im wesentlichen handelt es sich um eine größere Zahl gelaserte Sperrholz-Bauteile verteilt auf 5 Platten mit 1, 2 und 3 mm Materialstärke.

Auf einer weiteren, kleinen Platte findet man die aus Plexiglas gelaserten Scheiben für das Modell.


Außerdem ein paar Leisten, Messingdraht und ein Beutel mit Kleinteilen. Auf einer kleinen Platte ist eine Biegeschablone für die Reling aufgelasert. Das ganze macht einen gut durchdachten Eindruck.


Alle bisher geprüften Passungen sind wirklich gut. Ich bin mal gespannt wie gut die Montage läuft. Die Anleitung ist übrigens komplett mit chinesischen Schriftzeichen beschriftet. Das ist aber aufgrund der reich bebilderten Anleitung kaum ein Problem.

Als erstes  werden die Bauteile des Kiels zusammengefügt. Die sind so konstruiert das sich die Durchgänge für das Stevenrohr und den Ruderkoker automatisch ergeben.

 Man muss nur aufpassen das man alle Bauteile auch gerade zusammen baut. Das wird aber durch Querlöcher erleichtert durch die man zum zentrieren einfach Zahnstocher stecken kann.

Die Spanten stehen bis jetzt nur lose gesteckt. Jetzt muss der Holzleim des Kiels  in Ruhe völlig durchtrocknen. Dann ist der Kiel schon fast fertig. Morgen geht es erstmal mit dem einkleben der Spanten und der Stringer weiter.

Auch der Einbau der Stringer geht problemlos von statten. Man hat genug Platz für die Klammern.

Ich denke das ich an mindestens zwei Stellen von der Bauanleitung abweichen werde. Zugunsten einer bessern Formgebung werde ich wohl an Bug und Heck mit einer Balsa-Schichtbauweise arbeiten. Und im Unterwasserbereich ist vorgesehen die Beplankung aus einem Balsa-ähnlichen, biegsamen Material in einzelnen, kleineren Platten aufzubringen. Das würde relativ viel Spachtelarbeit bedeuten. Ich werde das wohl in Flugzeugsperrholz ausführen da ich auch die starken Biegungen an Bug und Heck durch die dortige Balsa-Schichtbauweise nicht biegen muss.


Im Bug ist das erste Segment bereits geschlossen, die ersten Schichten im Heck sind auch schon verklebt. Aufgrund der Trocknungszeiten dauert das alles halt etwas.

Beim basteln hatte ich eine Idee wie man diesen Rumpf noch nutzen könnte. Und zwar für ein kleines Ruderboot. Mal sehen was aus der Idee noch wird.

Aber dieser Rumpf wird erstmal zu einer Motoryacht. Die Spanten allerdings werde ich kopieren.


Wie schon gesagt, ich weiche von der Bauanleitung stark ab und beplanke mit 1 mm Flugzeugsperrholz, deshalb geht es mit der Beplankung schnell vorwärts.

Noch 2 Planken und das Heck füllen dann ist der Rumpf fertig zum spachteln und schleifen. Danach wird der Rumpf großzügig mit G4 behandelt und mit einer Glasfasermatte 40 g/mm² überlaminiert. Die Rudergarnitur, die Welle und eine 20 mm Messingschraube liegen auch schon, fertig zum Einbau, hier auf dem Basteltisch rum.


Mit den kommenden Updates wird dieser Beitrag zu einem kompletten Baubericht ergänzt.

 

 

 

 

Freitag, 23. Oktober 2020

Multifunktion mit einem einfachen Sender

Für die meisten Modelle nutze ich den 10 Kanal Sender Flysky FS-i6s mit Twin Stick. Das reicht auch fast immer aus. Was ich mache wenn ich deutlich mehr Funktionen brauche möchte ich hier erklären.

Von dem rürigen, kleinen Anbieter Momo Sauerland gibt es den s.g. 4-fach Umschalter. Mit dem kann man 4 Kanäle in 3 Ebenen umschalten. Die dabei gerade nicht genutzten Funktionen bleiben auf Neutralstellung !

Hier mal ein Beispiel. Die unterschiedlichen Ebenen habe ich farbig markiert.

Kanal 1 (TwinStick) :
Fahrtregler linker Antrieb 

Kanal 2 (TwinStick) :
Fahrtregler rechter Antrieb 

Kanal 3 (Kreuzknüppel) :
Schlepphaken auslösen / Schleppkatapult auslösen
Ankerwinde Freifall / Stop / Heben
Zusatzfunktion frei 

Kanal 4 (Kreuzknüppel) :
Ruderservo 

Kanal 5 (3x Taster SWB) :
Schaltmodul 1 auslösen (10 Funktionen)
Soundfunktionen auslösen (12 Sounds)
Schaltmodul 2 auslösen (10 Funktionen) 

Kanal 6 (Taster unten) :
Tastfunktion frei 

Kanal 7 (Stellrad links) :
Schleppwinde stufenlos anziehen / stop / lösen
Löschmonitore heben / stop / senken
Kameraumschalter Bug / Steuerh. / Heck 

Kanal 8 (Stellrad rechts) :
Bugstrahlruder stufenlos rechts / stop / links
Löschmonitore drehen rechts / stop / links

Festmacher Steuerbord Bug /neutral / Heck
 

Kanal 9 (3x Schalter SWA) :
Lenzpumpe an / neutral / Funktion frei 

Kanal 10 (3x Schalter SWC) :
Ebenen Umschalter Ebene 1 / Ebene 2 / Ebene 3



Schaltmodul 1 (auf Ebene 1) : Momo Sauerland 2x 5 Kanal
A1 : Suchscheinwerfer 1 an/aus
A2 : Decksbeleuchtung 1 an/aus
A3 : Arbeitsscheinwerfer Achterdeck an/aus
A4 : Innenbeleuchtung Steuerhaus (rot) an/aus
A5 : Schleppzuglichter kurzer Schleppzug an/aus
B1 : Nautische Beleuchtung an/aus
B2 : frei
B3 : Innenbeleuchtung Aufbauten an/aus
B4 : FPV-Sender an/aus
B5 : Radar an/aus

Soundmodul (auf Ebene 2) : Benedini TBS Mini
1 : Motor Start / Stop
2 : Hilfsdiesel Start / Stop
3 : Horn
4 : Zusatzsound 1
5 : Zusatzsound 2
6 : Zusatzsound 3
7 : Zusatzsound 4
8 : Zusatzsound 5
9 : Zusatzsound 6
10 : Zusatzsound 7
11 : Zusatzsound 8
12 : Zusatzsound 9

Schaltmodul 2 (auf Ebene 3) : Momo Sauerland 2x 5 Kanal
A1 : Suchscheinwerfer 2 an/aus
A2 : Decksbeleuchtung 2 an/aus
A3 : Arbeitsscheinwerfer Vorderdeck an/aus
A4 : Bewegliche Figur an/aus (Arduino Ablauf-Steuerung)
A5 : Schleppzuglichter langer Schleppzug an/aus
B1 : Löschwasserpumpe an/aus
B2 : frei
B3 : frei
B4 : Ankerlich an/aus
B5 : Kamera-Schwenkservo an/aus


Und so gehen dann richtig viele Funktionen ohne großes Budget ! Außerdem wisst ihr jetzt die Aufkleber zu deuten die ich auf meinen Flysky Sendern habe.  😅


Ein kleiner Tipp zwischendurch

Ich habe ja mittlerweile 5 der kleinen 1/50  Modelle von Peba im Bestand. Die beiden Schlepper Fiede und Hein sowie die drei kleinen Fischkutter.

Die Original-Motoren dieser Bausätze haben leider eine viel zu hohe Drehzahl für diese Modelle. Sie würden eher in eine schnelle Motoryacht passen. Und genau da werde ich sie demnächst rein bauen. Aber dazu demnächst mehr.

Seit einiger Zeit findet man bei eBay für unter 2,- das Stück sehr gute, kleine Mabuchi Motoren des Typs "FK-130SH-09450". Dieser Motor hat fast ideale Daten für solche Modelle. Bei 7,2V LiPo-Versorgung erreicht er 4320 1/min. Und er ist nur 6 Gramm schwerer als der originale Motor aus dem Bausatz. Die Gehäusemaße passen genau zu der im Rumpf vorhandenen Halterung. Der Motor läuft ruhig und ohne Vibrationen. Bei Nennleistung und 4320 1/min zieht der Motor ~110mA Strom. Für mich ist das die ideale Motorisierung für solche Klein-Projekte. Nur beim Fiede könnte man aufgrund des Mehrgewichts Probleme bekommen. Hier findet ihr die technischen Daten.

 

Dienstag, 6. Oktober 2020

LiFePO4 Akkus im Eigenbau

Die mit Abstand beste Sorte Akkus für Funktionsmodelle sind heutzutage LiFePO4 Zellen. Diese Zellen haben 3,3V Nennspannung, können also als 2S-Konfiguration einen 6V Bleiakku ersetzen. Mit einer 4S-Konfiguration natürlich auch einen 12V Bleiakku.

Leider gibt es dabei einige Probleme :

Zum einen den scheinbar hohen Preis. Gegenüber einem Bleiakku ist der Preis in Deutschland ca. 3x höher. Allerdings vertragen die LiFePO4 Akkus eine 3,75 bis 5 fache Zyklenzahl bevor sie in der Leistung einbrechen. Dadurch sind sie (wenn man auf die Lebenszeit der Akkus rechnet) am Ende doch billiger.

Zum anderen sind die Akkus in Europa leider nur selten gut zu bekommen. Bei Zellen mit größerer Kapazität kauft die (Elektro-) Autoindustrie einen Großteil der Produktion auf. So sind die Zellen in den Hobbyshops meist nur zeitweise verfügbar.

Und dann muss man die Akkus noch selber konfektionieren (also zusammenstellen und mit Kabeln versehen).

Gerade für Akkus mit mittlerer Kapazität ist das Angebot in Europa fast NULL. Durch Zufall fand ich das Angebot von Offgrid Systems. Die Zellen können mit 1C (6 Ampere) geladen und mit bis zu 5C (30 Ampere) entladen werden.

 

Diese Zellen haben den Vorteil das man sie sehr leicht zu brauchbaren Akkupacks zusammenschrauben kann. Man braucht nur eine oder mehrere Brücken aus Kupferblech, ein paar Schrauben und die Kabel (Anschlusskabel und Ballancer). An den Zellen selber muss nicht gelötet werden dadurch sind Schäden an den Zellen durch zu viel Hitze ausgeschlossen.

Da mir derzeit (Stand 2020 ...) noch ein paar Bauteile fehlen kann ich erstmal nur ein paar Bilder eines provisorisch aufgebauten 6V 6000mAh Akkus zeigen. Noch mit Schrauben aus der "Grabelkiste" und Brücken aus Restmaterial. Aber bereits für Testläufe betriebsfähig. Bilder der endgültigen Konfiguration werde ich in ein paar Wochen nachreichen. Dieser Akkublock ist 70mm lang, 65mm breit und 32mm hoch. Er wiegt nur knappe 300 Gramm ! Ein in etwa vergleichbarer 6V 7000mAh Bleiakku (Bleiakkus dürfen nicht so tief entladen werden !) bringt ca. 1300 Gramm auf die Waage !

Als erstes habe ich alle Zellen einzeln geladen um sie auf ein einheitliches Spannungs-Nievau zu bringen. Dabei ist schon bemerkenswert das bei den 20 Zellen die hier ihre erste Ladung bekamen keine einzige einen auffälligen Ladestand hatte. Alle Zellen nahmen zwischen 1850 und 2400mAh auf. Das ist eine normale Abweichung bei fabrikneuen Zellen. "Ausreißer" gab es nicht.


Auf der "Kabelseite" habe ich die Zellen aus Stabilitätsgründen mit einer Gfk-Brücke verbunden. Das kann später (wenn die Kunststoff-Verbinder eingetroffen sind) entfallen. Leider werden die noch ca. 4 Wochen brauchen bis sie eintreffen.

Auf der anderen Seite ist eine Kupferbrücke montiert. Sie hat die Maße 50 x 12mm und ist bei dem Prototyp 1mm dick. Das reicht für die erlaubten 30 Ampere. Wer Zweifel hat nimmt halt 2mm Material.


Auf der Kupfer-Brücke ist das Ballancerkabel verlötet.

Dieser provisorische Akkublock lief hier für einige Test-Zyklen im Lade- und Entladebetrieb am Ladegerät und wurde mittlerweile auf 2S2P (6V 12Ah) umgebaut und wird in der Bugsier 33 verwendet. Fahrzeit ? EWIG ! 😅


Und so sieht er jetzt aus, der Akku für die Bugsier 33 mit Kunststoff-Abstandhaltern und ordentlich verschraubt.
Die Maße sind 160 x 70 x 40 mm, das Gewicht liegt bei 679 Gramm.

Früher war da ein 6V 3,5Ah Bleiakku drin, das Gewicht ist nur 80 Gramm höher geworden.
Da beide Pole einer Seite das selbe Potential haben ist ein Kurzschluss ausgeschlossen und die Pole können offen bleiben ansonsten würde ich eine Abdeckung drucken.

Ein weiterer Akkublock in 4S2P Konfiguration (12V 12Ah) läuft ebenfalls bereits im Testbetrieb und wird später an meinen FPV-Monitor (in der Transportkiste der Sten Thomsen) betrieben. 




Der obige 12V 12Ah Akkublock hat in der Form nur bei den Versuchen Bestand gehabt, alle Akkus wurden mittlerweile auf einheitliche 2S2P Akkus (6V 12Ah) umgebaut. Unterschiede gibt es daher nur noch bei der Bestückung der Schiffe.

Meine Smit Rotterdam fahre ich mittlerweile mit 4 Akkupacks in 2S2P Konfiguration. Im Schiff verschaltet haben sie dann 12V 24Ah.
 

Die kleine Bugsier 33 hat nur einen Akkublock drin, sie hat also 6V 12Ah.

Nur für noch kleinere Modelle baue ich 2S (6V 6Ah) "Stangen"-Akkus.



Um den Elektro-Außenborder des Minisail Bergebootes betreiben zu können habe ich Grundplatten und Deckel gedruckt um je 4 Stück meiner 2S2P Akkublöcke zu einem Powerpack verbinden zu können. Dazu habe ich die Akkublöcke nochmal so verändert das die Gewindestangen nicht mehr überstehen. Außerdem wurden (um feste Gruppen bilden zu können) immer 4 Akkublöcke mit einer gemeinsamen Farbe an der Abdeckung versehen.




So wird der ganze Block mit Klettbändern fest verbunden. Oben drauf fehlt jetzt noch der Schaltkasten mit einer Volt-Anzeige, dem Verteiler und einem XT90 Anschluss für den Außenborder.

Da die Frühjahrs-Minisail 2021 durch Corona leider ausfallen musste konnte ich die bis dahin vorhandenen 3 PowerPacks (Zusammenstellungen mit je 4 Ackublöcken) leider nicht im Bergeboot testen. Da ich aus gesundheitlichen Gründen nicht weiter mit den schweren Bleibatterien arbeiten kann (und will) habe ich mich trotzdem entschlossen schon komplett umzurüsten. Bis zur Herbst-Minisail 2021 hatte ich 7 komplette PowerPacks (also 24 Akkublöcke 6V 12Ah) fertig gemacht. Ich habe also im Frühjahr 2020 die letzten Regatta-Einsätze mit Bleiakkus gefahren. Umso größer war meine Spannung ob das was ich ausgerechnet habe in der Praxis funktioniert.

Die Herbst-Minisail 2021 und die frühjahrs-Minisail 2022 wurden wie geplant durchgeführt. Dabei verlief der Test mit den 7 nun vorhandenen PowerPacks im Bergeboot SEHR erfolgreich. Die Zeit der Bleiakkus im Minisail-Bergeboot ist damit endgültig vorbei. Und ich habe Strom im Überfluss, es muss während der Veranstaltung kein Strom mehr gespart werden. Ein PowerPack reicht jeweils knapp für eine Runde der Wanderregatta. Leer gefahrene Akkus können jeweils beim nächsten Lauf gleich wieder geladen werden.

Trotzdem werde ich die PowerPacks noch einmal umrüsten. Für die einzelnen Akkublöcke werde ich neue, dickere Kabel mit XT60 Steckern montieren.

Weitere Einsatzmöglichkeiten der PowerPacks sind die Stromversorgung unserer Standbeleuchtung, einer Kühlbox, der Hafenanlage usw.
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Das sollte die letzten Zweifler überzeugen. Eines meiner selbst konfigurierten 2S2P LiFePO4 Akkupacks (6V 12Ah) hat kurz nach der Montage den ersten vollständigen Zyklus geschafft. Und es hat bei einer Belastung von 0,8 bis 0,9A in 15 Stunden 39 Minuten die 13.000 mAh geschafft. Und der Akku war noch NICHT am Ende, im Betrieb kann er bis 2,5V Zellenspannung (also 5V Spannung für den 2S Block !) entladen werden. 300mAh wären also noch in etwa möglich gewesen.Und innerhalb der nächsten 4 bis 6 Zyklen wird der noch stärker !
 
 
Kurze Zeit später, am 7.2.2021, bin ich endlich dazu gekommen mit zwei willkürlich ausgewählten 2S2P Blöcken (12V 12Ah) einen Schnell-Ladeversuch zu machen. Leider schafft mein Cube 80 Duo "nur" 7A Ladestrom. Der fast völlig entladene Akku war in 100 Minuten wieder voll. Irgendeine Erwärmung der Akkus war dabei NICHT feststellbar. Sobald wie möglich werde ich das mit einem stärkeren Lader noch einmal mit 12 A testen. Ich bin aber zuversichtlich das auch dabei keine Probleme auftreten werden.

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Noch ein Wort zu den Kosten (Preise von 7/2023) :

Bei einem deutschen Händler kosten die silbernen Zellen ~ 9,- €. Ein 6V 6000mAh Akku kostet derzeit also 18,- € (mit Schrauben, Verbindern, Kabeln usw. also knapp 23,-). Damit hat man also das Niveau eines Marken-Bleiakkus.

Kauft man die Zellen bei Aliexpress oder eBay bekommt man sie teilweise (gerade bei größeren Mengen) ab ca. 3,40 € pro Zelle. Damit sind wir dann bei 6V 6000mAh bei 6,80 € für die Zellen. Also ca. 12,50 € für das komplette Material. Dafür bekommt man gerade mal einen absoluten Billig-Bleiakku.


Damit liegen wir in etwa auf dem gleichen Preis-Nievau wie ein Bleiakku ohne dessen Nachteile (Kapazitäts-Einbrüche bei mehr als 1C Entladestrom und lange Ladezeiten) in Kauf nehmen zu müssen.

Mein Fazit : 
Kleinere Maße, wesentlich geringeres Gewicht und günstiger Preis. Es war die richtige Entscheidung diesen Versuch zu machen. Und ich werde weitere Modelle so umrüsten.

Die technischen Daten der Zellen (Angaben aus dem Hersteller-Datenblatt, ohne Gewähr !) :
Kapazität : 6000mAh
Nennspannung : 3,2V
Entladeschluss-Spannung unter Last : 2V pro Zelle **
Standard-Ladestrom : 1C (6A)
Max. Ladestrom : 6C (36A) *
Dauer-Entladerate : 6C (36A)
Impuls-Entladerate max. : 60A für 3 Sekunden *
Lebensdauer : 2000 Zyklen bei 1C und 100% Entladetiefe
Ladetemperatur : 0 - 60°C
Arbeitstemperatur : -20 - 60°C

* Achtung : das geht ganz klar STARK zu Lasten der Haltbarkeit !
** besser für die Haltbarkeit : 2,5V pro Zelle ! 
 

Zu dem Aufbau der Akkublöcke :
Einige Leute bemängelten das bei den ersten Bildern oben die Kontakte der Akkus frei liegen. Das hat sich bei mir mittlerweile erledigt, in 3D-Druck entstanden Endkappen und Zwischenstücke.



Um die Kabel aus den Endkappen raus zu bringen hab ich übrigens die Distanz-Halter mit einer zusätzlichen Bohrung versehen. Dadurch verlaufen die Kabel später im geschützten Bereich zwischen den Zellen.
 

Verschraubt wird das ganze mit M3 Gewindestangen. Die Lötstellen der Kabel sind innliegend. Als "Schlussbild" noch ein Bild eines fertig zusammengebauten Akkus mit Kabel. Er hat 6V 12Ah. In meiner Smit Rotterdam werden 4 solcher Blöcke so verschaltet das das Schiff mit 12V 24Ah versorgt wird. Durch die Aufteilung in 4 einzelne Blöcke bekomme ich die leichter durch den kleinen Decks-Ausschnitt rein und raus.
Zum anderen habe ich baugleiche Blöcke z.B. in der Bugsier 33 und in der Transportkiste mit dem FPV-Bildschirm. Mit einem einzigen Standard-Format ist es halt einfacher als mit lauter spezialisierten Akkus.

Zum Thema Zellen-Verbinder, Ballancer-Kabel und Kupferbrücken  :
Man kann die Kunststoffverbinder bei eBay kaufen. Besitzer eines 3D Druckers können Dateien für solche Verbinder bei Thingiverse in diversen Bauarten finden. Die meisten allerdings für s.g. 18650er Zellen. Das ist aber kein Problem, man vergrößert sie einfach um das 1,777778 fache. Schon passt es !

Die Kupferbrücken (12 x 50mm groß, 1 bis 1,5mm dick) bestelle ich bei ProKilo oder Wilms Metall. Die Löcher bohre ich selber.

Die Ballancer-Kabel bestelle ich bei eBay. Um längere Kabel zu bekommen bestelle ich Ballancer Verlängerungskabel und schneide die einseitig ab.

Auf ein BMS System verzichte ich ganz bewusst. Ich halte es für verzichtbar. und das gleich aus mehreren Gründen :
1.) geladen wird an einem Modellbaulader. Ein überladen ist also also ausgeschlossen.
2.) Die Ballancer-Funktion des BMS ist überflüssig da das der Modellbaulader das über das Ballancerkabel übernimmt.
3.) Eine Tiefentladung kann man wirkungsvoll mit der Telemetriefunktion der RC-Anlage verhindern. Auch passende Fahrtregler mit LiFePO4 Tiefentladeschutz können das verhindern.

Ein Hinweis für Nutzer von fertig gekauften LiFePO4 Akkupackt mit eingebautem BMS :
Wenn ihr einen digitalen Modellbau-Lader benutzt ist die Wahrscheinlichkeit groß das der Modellbaulader und das BMS nicht korrekt miteinander klar kommen. Das Resultat ist das der Akku nie ganz voll geladen wird, das liegt NICHT an der Akku-Technologie sondern am Lader ! Bei solchen Akkus ist es wichtig ein möglichst DUMMES Ladegerät, also ohne Ladeelektronik, zu benutzen.


Update : Nach über 2 Jahren mit diesen LiFePo4 Akkus wird es Zeit für ein Fazit. Nach ungefähr 10 bis 12 Zyklen pendelte sich die Kapazität der Akkus bei ca. 7Ah pro Zelle ein. Die Zellen sind also deutlich leistungsfähiger als vom Hersteller angegeben. Ausfälle gab es bisher keine. Stand heute haben die Akkublöcke alle zwischen 120 und 150 Züklen auf der Uhr. Die einzelnen Akkuzellen driften nur um maximal 0,01V auseinander obwohl ich zwischendurch aus Zeitgründen ohne Ballancer lade. Der gesamte Betrieb ist ausgesprochen unproblematisch. Ich bin mit der Wahl dieser Zellen immer noch mehr als zufrieden.