Donnerstag, 26. September 2019

Der 3D-Drucker, eine erste Einschätzung

Am 7.9.2019 ist er hier eingezogen, der Ender 3pro FDM 3D-Drucker. Zeit für einen kleinen Zwischenstand. Ich bin ehrlich gesagt immer begeisterter je mehr ich die Möglichkeiten des Druckers begreife. Damit sind Sachen möglich über die man vorher nicht ernsthaft nachdenken brauchte. Ein Beispiel ist der an anderer Stelle schon erwähnte Navy Twin Stick für meine Flysky Sender.


Darüber habe ich bestimmt 2 Jahre nachgedacht. Aber erst der Drucker hat dafür gesorgt das der Bau möglich wurde. Ja, natürlich ... der Bau wäre auch auf klassische Art möglich gewesen. Aber so lang wie das gedauert hätte wäre selbst eine Klein(st)-Serie unmöglich gewesen. Jetzt läuft hier der Drucker und nach weniger als 20 Tagen sind bereits 13 Navy Twin Sticks als Prototypen fertig produziert. Und dazu noch dutzende Werkzeughalter für die Lochwand-Platten meines Basteltisches.

Und ... mal ganz ehrlich ... bis jetzt handelt es sich um Kindergarten ! Wenn ich erstmal das selbst anfertigen von .stl Dateien im Griff habe werden die Möglichkeiten noch viel gigantischer. Und das betrifft bei weitem nicht nur den Schiffsmodellbau. Teile für den Haushalt, den Wohnwagen oder auch für den Rollstuhl meiner Frau.

Irgendwie ärgere ich mich gerade das ich in den letzten Monaten so nachlässig war beim erlernen der nötigen Programme. Denn ich könnte damit schon wesentlich weiter sein. Ich bereue die Anschaffung des Druckers jedenfalls überhaupt nicht und freue mich schon auf das entdecken neuer Möglichkeiten.

Eines steht jetzt schon fest, mein Maschinenpark wird weiter wachsen, im Sommer 2020 wird auch noch ein SLA/DLP Drucker (für die wirklich feinen Drucke) hier einziehen. Beide Systeme ergänzen sich wirklich gut.

Donnerstag, 12. September 2019

Der Navy Twin Stick

Nutzer moderner Fernsteuerungen, vor allem wenn sie mehrmotorige Boote bauen, schielen immer etwas neidisch auf die altmodischen Futaba F14 Sender. Dafür bekommt man nämlich einen Doppel-Fahrhebel (zwei parallele Hebel), den s.g. Navy Twin Stick.

Ja, man kann dieses (sehr teure) Futaba Teil an mehrere andere Anlagen anpasssen. In die von mir genutzte Flysky FS-i6s passt er aber nicht mal mit Gewalt rein. Er ist einfach viel zu sperrig.

So lag der Wunsch nach einem Eigenbau nahe. Über Monate hab ich darüber immer mal wieder nachgedacht, bin aber irgendwie nie dazu gekommen das ganze wirklich zu beginnen. Im September 2019 kam die ganze Sache dann rasant in Fahrt. 

Im Forum "RC-Modellbau-Schiffe" tauchte im Datei-Bereich eine .stl Datei des Users "Starkaptain" für einen Navy Twin Stick für die Flysky Anlage auf. Von diesem Twin Stick entsteht bei mir gerade ein Prototyp.


Um Missverständnissen vorzubeugen, eine Nutzung ist mit dem Urheber der stl-Datei abgesprochen und von ihm bereits genehmigt.

 Das ist das gesamte benötigte Material. Die im Bild sichtbaren Messingschrauben werde ich noch durch 2mm längere Stahlschrauben ersetzen.


 Die Grundplatte.
  
 Mit eingelegten Knüppel-Unterteilen und den 3 Klemmbrücken.


 Durch mehr oder weniger festschrauben der Klemmbrücken wird der Widerstand beim bedienen eingestellt.


 Der Blick von oben auf die Grundplatte mit eingelegten Knüppel-Unterteilen.


 Die Messingrohre (4mm Durchmesser) können so lang gewählt werden wie man möchte. Meine sind 28mm lang, der Twin Stick ist so nicht höher als der Kreuzknüppel auf der anderen Seite. Macht man sie länger ist die Bedienung natürlich feinfühliger möglich.
 Die Messingrohre werden als erstes VORSICHTIG in die Griffstücke eingepresst. Ich habe das mit einem Maschinenschraubstock gemacht. Danach habe ich sie sehr vorsichtig in die Knüppel-Unterteile eingepresst. Das muss möglichst gerade erfolgen. Nach dem einpressen habe ich einen Tropfen sehr dünnflüssigen Sekundenkleber in die Fuge gegeben, durch die Kapillar-Wirkung wird er nach innen gezogen.

 
Der Twin Stick passt optisch sehr gut zu der Anlage und kann noch farblich angepasst werden. Das werde ich bei dem Prototyp vorerst wohl nicht machen. 

 Die Potis werden dem Original-Steuerknüppel entnommen.


 Sie passen optimal in dafür vorgesehene Halterungen rechts und links in der Grundplatte. Allerdings muss man zur Montage die kleinen Platinen VORSICHTIG so weit weg biegen das sie nicht im Weg sind.


Bei Einbau muss man darauf achten das sich die Potis in Mittellage befinden ! 


Das Verbindungskabel von der linken Seite zur Anschluss-Platine auf der linken Seite kann leider nicht weiter verwendet werden da es zu kurz ist. Hier müssen 3 kleine Litzen eingelötet werden. Nach dem einstecken des Steckers in die Anschluss-Platine und dem schließen des Sender-Gehäuses kann der Twin Stick in Betrieb genommen werden.




In meinen Sendern läuft der Twin Stick völlig problemlos und ich werde weitere Anlagen so umrüsten.



 
Für Backbord und Steuerbord kann man die Knüppel-Oberteile auch in rot und grün anfertigen.

Komplette Bausätze gibt es jetzt in 5 Farben :






Seit ein paar Tagen habe ich auch die Verriegelung für den Stick fertig.


 
Drückt man den Stift auf der rechten Seite hinein sind die Stick gekoppelt. Drückt man ihn auf der linken Seite rein sind die Sticks einzeln.
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Ein Mitglied meiner Facebook-Gruppe, Christoph Rode, hat in seine Anlage sogar zwei Twin Sticks eingebaut. Der zweite, quer eingebaute Stick steuert Ruder und Querstrahlruder.

 
Das funktioniert aber nur wenn man den Umbau auf andere Kippschalter unter Verzicht auf die Schalter-Platinen gemacht hat. Nur dann ist genug Platz für diesen Umbau !
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In die Flysky FS-i6 und FS-i6x passt der Twin Stick ohne Anpassungen ebenfalls.

Mit diesem Twin Stick sind bisher folgende Anlagen ohne Anpassungen umbaufähig :
Flysky FS-i6 sowie alle Fremd-Label dieser Anlage*
Flysky FS-i6s 
sowie alle Fremd-Label dieser Anlage*

Flysky FS-i6x sowie alle Fremd-Label dieser Anlage*
Flysky FS-NV14 sowie alle Fremd-Label dieser Anlage*
Flysky FS-i8
Flysky FS-ST8
Align T10
Pichler GigaProp 6
Reely HT6
Jamara FCX-6
* Fremd-Label : Reely, Modelcraft, Turnigy, Pichler, Jamara, Align


Mit diesem Twin Stick sind bisher folgende Anlagen mit geringen Anpassungen umbaufähig :
Flysky FS-tm10 (Anpassungen an der Grundplatte)

Flysky FS-i10
Carson Reflex Stick Pro (Verwendung von Flysky-Potis)  Facebook-Link

NICHT umbaufähig ist die Flysky FS-T6 ! Diese Anlage hat die alten Kreuzknüppel, der hat eine komplett andere Aufnahme !

Eine Carson Reflex Stick Pro mit dem Twin Stick ausgerüstet.
Weitere Umbauten von "Fremdanlagen" findet ihr hier.


Zusätzlich die Option
Da ihr zum Bau des Twin Sticks zusätzlich einen originalen Kreuzknüppel ausschlachten müsst könnt ihr einen solchen Kreuzknüppel bei Banggood bestellen. So kann man an die nötigen Potis für den Carson-Umbau kommen oder auch eine Flysky Anlage später wieder in Originalzustand bringen.


Und dann : VIEL Spaß mit den neuen Fahreigenschaften des Modells !
In dem folgenden Video das Schiff hat KEIN Bugstrahlruder, es wird ausschließlich über die Antriebe auf der Stelle gedreht !

Moderne Zeiten ... oder : der erste 3D Drucker zieht ein.

Es war für mich ein längerer Weg bis zum 3D Drucker.

Der eine Grund ist mein relativ geringer Etat der nicht wirklich zu meinen vielen Baustellen passt. Das andere Problem habe ich bis jetzt allerdings noch nicht lösen können : mein Bauern-Notebook ist zum 3D zeichnen fast ungeeignet.

Eigentlich wollte ich einen Ender 2 kaufen da der wesentlich besser zu dem (nicht vorhandenen) Platz in der Hobbywerkstatt passen würde.

Egal, jetzt musste es einfach sein. Das ein Mitglied meiner Facebook-Gruppe den Drucker nahezu unbenutzt und in gutem Zustand abgeben wollte war ein echter Glücksfall. Der Bausatz für einen "Creality Ender 3pro" ist dann also auf der Flottenparade im Freibad Eschbachtal in Remscheid übergeben worden. Für den größeren Platzbedarf werde ich schon einen Kompromiss finden.

Dieser preiswerte Drucker hat einen Bauraum von 220 x 220 x 250mm. Klar, das hört sich ertmal klein an. Aber für das was ich damit machen möchte reicht das vollkommen aus. In meiner sehr kleinen Wohnzimmer-Werft wäre ein noch größerer Drucker nur sehr schwer aufzustellen. Dazu kommt das für den "Ender 3" bereits eine ganze Reihe Hardware Upgrades bekannt sind durch die man mit diesem sehr preiswerten Drucker wirklich gute Ergebnisse erzielen kann. Das war allein schon wichtig da mir noch die Erfahrung fehlt solche Upgrades selber zu entwickeln.

Was verspreche ich mir von dem Drucker ?
Der Drucker soll in erster Linie eingesetzt werden um technisches Zubehör (Servohalter u.ä.), Werkstatt-Material und Beschlagteile zu fertigen. Das drucken kompletter Modelle ist bei mir, der kleine Druckraum lässt es schon vermuten, vorerst nicht geplant. Da ich längerfristig einen Teil meiner Beschlagteile auch in einem Shapeways Shop anbieten möchte ist der eigene Drucker auch eine gute Möglichkeit  Probedrucke von Dateien zu machen.


Die Montage des Druckers bis zum ersten Probedruck ging erstaunlich schnell von statten. Knappe 2 Stunden nach dem auspacken konnte der Drucker erstmals eingeschaltet werden.

Natürlich bleibt noch viel zu tun. Die Einstellungen müssen noch optimiert werden, auch das optimale Filament für meine Zwecke muss noch gefunden werden. Aber fürs erste bin ich schon recht zufrieden. In den nächsten Tagen folgen noch weitere Probedrucke. Passende Dateien habe ich mir erstmal aus den diversen Datenbanken gezogen. Als erstes hab ich für Nicole mal einen kleinen Kölner Dom gedruckt.  :-)


 

Auch eine ganze Reihe Doppelpoller für unsere Hafenanlage entstehen bereits.



Eine LED-Beleuchtung und eine kleine Kamera mit Funk-Übertragung möchte ich auch noch einbauen. Denn im Normalfall soll der Drucker bei größeren Aufträgen im Badezimmer laufen können. Dadurch werden Belästigungen durch Geräusche im Wohnzimmer verhindert.

Ein erstes Fazit : die Ausgabe von rund 180,- € hat sich auf jeden Fall gelohnt. Die Qualität ist für diese Summe sehr ordentlich. Bei der Montage kann man nicht viel falsch machen. Alles ist soweit vorgefertigt und ordentlich beschriftet. Die Aufbauanleitung ist zwar spärlich, mehr Infos braucht man aber eigentlich nicht. Die wenigen noch offenen Fragen kann man mit Hilfe der üblichen Youtube Videos gut klären. Hier ein Beispiel für eine solche Video-Anleitung :

Video Ender 3pro, Aufbau in Echtzeit

In den nächsten Tagen geht es an ein paar weitere Upgrades die kleinere Schwächen des Druckers beheben sollen. Die Themen sind z.B. die Lautstärke, die Filament-Führung oder der Bauteile-Lüfter. Ich denke das wird mich noch einige Zeit beschäftigen. Zwischendurch entstehen aber schon Teile für eines der nächsten Projekte. Dazu aber später mehr.

Ich glaube auf dem Bild kann man schon erahnen was es werden soll.

Um den Drucker gelegentlich transportieren zu können soll er auch noch eine Transportkiste aus Multiplex-Platten bekommen. In dieser Kiste soll der Drucker mit allem Zubehör incl. mindestens 2 Rollen Filament sicher untergebracht werden können. Das ermöglicht dann auch mal die Mitnahme des Druckers zu Veranstaltungen ohne das man gleich Probleme befürchten müsste.

Sonntag, 1. September 2019

Die Sache mit dem China-Rundumlicht ... (eine Anleitung)

Es gibt bei diversen China-Händlern ebenso wie bei eBay so kleine, einfache Rundumleuchten für wenig Geld.


Da bei den meisten Händlern keine Bedienungsanleitung mitgeliefert wird und ich öfters danach gefragt werde möchte ich das "Ding" einmal erklären.

Wenn ihr das Teil bekommt schließt ihr es als erstes an einen Empfänger an und schaltet den Empfänger mit 4,8 bis 6 Volt ein. Nun beginnt das Rundumlicht in einem zufällig eingeschalteten Modus zu blinken. Eventuell arbeitet es auch nicht. Nicht nervös werden, das wird schon.

Nehmt euren Steuerknüppel (des Kanals wo das Rundumlicht angeschlossen ist) und bewegt ihn bis zum LINKEN Anschlag, dann zurück und bis zum rechten Anschlag. Nun müsste das Rundumlicht in einem anderen Modus laufen. Diesen Vorgang macht ihr jetzt so oft bis das Rundumlicht in dem gewünschten Betriebsmodus läuft. Nun schaltet ihr den Strom ab ! Alles abklemmen und fertig.

Wenn ihr nun das Rundumlicht nur mit 4,8V (Plus = rot und Minus = schwarz, OHNE Anschluss an den Empfänger !) anschließt wird es in dem eingestellten Modus laufen. Ihr könnt es nun beliebig ein und aus schalten, es behält den eingestellten Modus bei. Aber ihr braucht dazu ein Schaltmodul, ein direkter Anschluss an den Empfänger ist trotz Servostecker NICHT möglich. Man kann man es im Modell aber über jedes beliebige Schaltmodul ein und aus schalten.



Hier noch als Video für die Leute denen mein Geschreibsel nicht reicht :-)

Zu beachten ist dabei das die meisten Schaltmodule Minus-schaltend ausgeführt sind. Man schließt also den Minus-Pol des Rundumlichts an das Schaltmodul an, den Pluspol direkt an den Akku. Lest dazu bitte die Anleitung eurer Schaltmodule !

Viel Erfolg !