Dienstag, 10. Oktober 2017

Baubericht Schlepper "Taucher Otto Wulf 8" in 1:50 (Teil 5a)

So, es geht mal wieder etwas weiter mit der Taucher Otto Wulf 8.

Das größte Problem beim Einbau der Technik in den Rumpf ist die Tatsache das die Schraube SEHR genau eingepasst werden muss da sie nur dann in der schwenkbaren Kortdüse den nötigen Freilauf hat. Mit meinen Mitteln ist aber ein auf 0,2mm genaues setzen der Bohrung für das Stevenrohr unmöglich. Daher muss ich einen anderen Weg gehen.

Als erstes habe ich den provisorischen Ruderkoker montiert. Hierbei wurde einfach nur ein "Klecks" Stabilit verwendet, das bleibt aber nicht so. Der endgültige Ruderkoker mit Schmierstutzen wird dann später mit eingedicktem Harz eingesetzt.

Bacuplast Harz EP 210 + Härter EPH 414-1 + 200g Baumwollflocken
Ein Tipp für alle Wohnzimmer-Bastler : das von mir verwendete Harz ist während der Verarbeitung VÖLLIG geruchlos ! Ein nicht unwichtiger Punkt wenn man keinen Streit mit der Ehefrau bekommen will.

Für eine möglichst genaue Mischung von Harz und Härter empfiehlt es sich eine Waage mit 0,1 Gramm Auflösung zu verwenden. Ich hab mir meine mal irgendwann für wenige Euro in China mitbestellt. Das mache ich schon mal wenn ich nur Kleinkram wie Stecker o.ä. brauche.


Als Becher kann man sauber gespülte Joghurt-Becher nehmen. Bei kleinen Mengen nehme ich Kaffee-Rührstäbchen von irgendeinem "Friss dich zu Tode Tempel" in der Nachbarschaft. Für größere Mengen Mund-Spatel aus dem Sanitätshaus.

Aber erstmal weiter mit dem Rumpf :

Nur durch den Einbau des provisorischen Ruderkokers kann die Kortdüse exakt in der richtigen Lage gehalten werden. Da die Kortdüse für die Montage der Wellenanlage den wichtigsten Fixpunkt darstellt muss sie vernünftig befestigt sein. Nach unten, zur Ruderhacke hin, wurde ein kleiner 3mm Wellen-Stummel in die Kortdüse geklebt. Da das ganze noch leicht demontierbar sein soll wurde die Ruderwelle nach oben nur provisorisch eingesteckt.


Um das 6mm Stevenrohr in den Rumpf einbauen zu können musste ich einen ca. 7mm breiten Durchgang in den Achtersteven fräsen. Hierzu wurde, quasi als "Pilotbohrung" eine 2mm Bohrung in den Achtersteven eingebracht und dann auf 4mm erweitert. Das schöne ist das in diesem Zustand der Achtersteven durch die verschraubte Ruderhacke und eine dort mit Stellringen fixierte Stange stabilisiert werden kann.


Die Bohrung wurde dann im angezeichneten Bereich mit der Säge und dem Fräser zu einem 7mm Kanal erweitert.  Auch die Bohrung durch den eigentlichen Rumpf wurde mit dem Fräser passend vergrößert.



Als nächstes musste das Stevenrohr mit einem eingelötetem Schmierstutzen versehen und zum verkleben angeraut werden. Der Schmierstutzen soll später mit einem Schlauch nach oben zum Deck hin verlängert werden um ein problemloses nachschmieren zu ermöglichen. Denn das ziehen der Welle ist bei diesem Modell mit einigem Aufwand verbunden. Bei schräg stehendem Ruder müsste die Schraube gelöst werden. Dann müsste die Kupplung zum Motor gelöst und die Welle gezogen werden. Noch schlimmer wäre das ausbauen des Ruders. Auch dafür müssten Schraube und Welle raus um dann die Ruderhacke und die Ruderbetätigung abzuschrauben. Erst dann könnte das Ruder gezogen werden. Auch da wird also ein Schmierstutzen angebaut. Beide Schmierstutzen werden später mit Schläuchen an einer zentralen Stelle zugänglich gemacht. In dieser Form über die spätere Wartung nach zu denken finde ich wichtig. Es geht immer das kaputt wo man schlecht ran kommt.



Noch etwas Nacharbeiten ...


Na also, auch wenn man das auf dem Bild nicht sehen kann, es passt !


Nachtrag :

Leider zeichnet sich gerade ein Problem ab. Durch das in die Kortdüse eingebaute Ruderblatt kann die Schraube nicht durch die Kortdüse hindurch nach hinten entfernt werden. Die Welle kann (durch das M4 Gewinde auf der 3mm Welle) nicht mal ein kleines  Stück nach innen verschoben werden. Man müsste also um die Kortdüse aus dem Ruderkoker ziehen zu können die Schraube "rausfummeln" und dann die Welle ziehen. Soweit so gut, das Problem ist nur das sich so wie es derzeit ist die Schraube nicht ausbauen lässt. Wie sich dieses Problem lösen lässt ist mir noch nicht klar. Da muss eine Lösung her bevor ich die Welle einharzen kann.

Eigentlich gibt es nur eine praktikable Lösung : ich muss die Kortdüse von der Ruderwelle trennbar machen. Also einen Quersplint durch den "Stutzen" der Kortdüse und die Edelstahl-Ruderwelle. Nur dann kann ich die Kortdüse von der Ruderwelle trennen.
Update : mittlerweile habe ich durch einen Tip von Rainer Fonk eine andere Lösung eingebaut. Die Kortdüse wird ja von unten durch die Ruderhacke sicher geführt. Daher reicht es in die Kortdüse oben ein kurzes Stück Vierkant-Rohr einzusetzen. Dort hinein greift dann ein Vierkant auf der Ruderwelle.

Nach dem Ausbau der Ruderhacke kann ich dann die Kortdüse abnehmen und die Schraube abnehmen. Leider entsteht so eine Schwachstelle. Denn anstatt die Kortdüse stabil mit der Ruderwelle verbinden zu können muss ich mich auf die gesteckte Passung und einen max. 1mm starken Splint verlassen. Da ich aber die Kortdüse (durch die 3D-Druck Produktion) jederzeit ersetzen könnte wäre ein "ausleiern" dieser Verbindung keine Katastrophe.


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Viele Grüße, Holger Meyer