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Sonntag, 17. Oktober 2021

Warum es hier so ruhig ist ...

Der Modellbau muss bei mir gerade eine kleine Pause einlegen. Ich bereite die Messestände unserer Facebook-Gruppe für die Modellbaumessen in Friedrichshafen (4.-7. November) und Dortmund (17.-20. November) vor. Kommt uns doch mal besuchen, es wird sich lohnen ! Ich kann schon verraten das wir eine ganze Reihe richtig tolle Ausstellungsstücke mitbringen werden.

Außerdem arbeite ich daran unser "neues" Auto zu einem Wohnmobil umzubauen. Noch laufen die Vorbereitungen. Aber ab Ende November werden wir mit dem Innenausbau beginnen. Das lässt mir derzeit keine Möglichkeiten für den Modellbau. Dafür wird dieses Fahrzeug unsere Möglichkeiten auch für den Modellbau stark erweitern ! Auf die dann möglichen Reisen freuen wir uns schon.


Die wenige Zeit die ich übrig habe werde ich diesen Winter brauchen um die Schäden der Saison an meinen Schiffen auszubessern. Unter anderem hat mein Polizeiboot einen Sturz-Schaden der zu einem Riss im Rumpf geführt hat. 😔 Auch die Soundmodule von Polizeiboot und Sleppco brauchen etwas "Liebe".

Eine kleine Vorschau habe ich aber für euch. Der Opduwer der aus den Gfk-Teilen von Robert Alkier entsteht wird diesen Winter auf jeden Fall fahrbereit werden. Den Rohbau hat Christoph Rode für mich übernommen. Und ich arbeite, soweit es meine Zeit erlaubt, an den animatronischen Figuren und an der Programmierung des Steuer-Arduino für die Figuren. Das wird so richtig witzig werden !

Montag, 23. August 2021

Eine neue, alte Idee : die Bergegabel 2.0

 Im Laufe der Jahre haben sich bei meiner alten Bergegabel ein paar kleinere Schwächen rausgestellt. Sie ist stabil, einfach zu bauen und gut zu manövrieren. Aber sie ist nicht für unterschiedlich große Schiebe-Modelle verstellbar. Und ich wünschte mir die Arme der Gabel auf 45 Grad Winkel aufstellen zu können um z.B. Treibgut vom Wasser abfischen zu können.



Für den Verstell-Mechanismus arbeite ich mit Alu-Profilen von Alfer. Die gibt es in abgestimmten Größen das man sie übereinander schieben kann.



So wird der erste, verstellbare Arm auf die H-förmige, mittlere Brücke aufgeschoben.


Mit der einfach stramm aufgeschobenen Poolnudel sieht das doch schon sehr gut aus.


Montage des ersten Gabel-Holmes auf der Havaristen-Seite ...


... sie ist auf ca. 45 Grad ausstellbar. Nur die Poolnudel fehlt noch. Da die elastisch ist wird sie einfach mit verstellt.


Und schon ist sie da, die "Nudel vom Dienst". Beide Seiten der Gabel sind unabhängig voneinander verstellbar.





In den nächsten Stunden geht es weiter ...

Mittwoch, 7. April 2021

Lehrer-/Schüler Betrieb mit der Radiomaster

Durch ein Video von Wilhelm Meier (vielen Dank dafür !) bin ich auf die Idee gekommen die Radiomaster TX16s und eine meiner Flysky FS-i6s für einen drahtlosen (!) Lehrer-/Schüler Betrieb zu nutzen. So können gefahrlos Kinder mit einem meiner Modelle fahren.

Eigentlich ist das ganze relativ simpel. Man kann an den seriellen Eingang der Radiomaster TX16s nämlich über einen S-Bus Inverter einen S-Bus tauglichen Empfänger anschließen. Diesen bindet man mit der Flysky FS-i6s. Das Modell bindet man mit der Radiomaster TX16s. So steuert das Kind mit der Flysky FS-i6s also die Radiomaster. Und diese steuert dann das Modell. Wenn nun ein Eingriff von mir notwendig werden sollte kann ich jederzeit durch umschalten des Schalters "SA" dafür sorgen das das Modell nicht mehr auf die Flysky sondern auf die Geber der Radiomaster reagiert. Außerdem kann ich jederzeit das "Kinderboot" über die Telemetrie der Radiomaster überwachen.

Man könnte das ganze natürlich einfach extern mit einem Stecker an den seriellen Eingang anschließen und den zusätzlichen Empfänger mit einem Klettband befestigen. Das ist allerdings nicht so wie ich mir das vorstelle. Ich möchte möglichst keine zusätzlichen Teile "rumbaumeln" haben.

Daher habe ich einen Turnigy (Flysky) iA6c Empfänger in die Radiomaster fest eingebaut. Mit Strom versorgt wird er über die Stromversorgung des Senders. Um die LED des Empfängers sehen zu können wurde in der Rückwand des Senders eine kleine Bohrung eingebracht. Zum allpoligen abschalten dieses Zusatzes wurde ein Kippschalter eingebaut. Das ganze wurde innen am rechten seriellen Eingang angelötet. Ist der Empfänger abgeschaltet kann der serielle Eingang ganz normal weiter genutzt werden.


Der Empfänger wird für Wartungszwecke entnehmbar auf einem Klettband montiert.



Um für die Kabel eine Zugentlastung zu haben und damit ein Berührungsschutz für die Kontakte besteht hab ich die Rückseite des Schalters vergossen.
 
Was in den Einstellungen geändert werden muss entnehmt ihr bitte dem Video von Wilhelm Meier. Denn da sind verschiedene Versionen möglich.

So ist das ganze jetzt sehr universell nutzbar. Fahre ich selber das Modell bleibt der Schalter SA auf "Lehrer fährt". Dann kann ich das Modell ganz normal über die Radiomaster TX16s steuern. Will ich das Modell aber von einem Kind fahren lassen kann ich den Schalter SA auf die Stellung "Schüler fährt" stellen und den eingebauten Empfänger einschalten. Dann kann das Modell über den Flysky FS-i6s Sender gesteuert werden.

Mittwoch, 10. März 2021

Opduwer "Meermin"

Noch lange nicht im Wasser. Aber hohe Wellen schlagen ...
Oder : ein Funktionsmodell der (komplett) anderen Art.

Der Opduwer "Meermin"
(holl. Meerjungfrau)

Seit ein paar Tagen hab ich einen Gfk-Rumpf sowie Gfk-Deck und -Aufbau eines holländischen Opduwers. Scheinbar ein einfaches Modell ohne große Möglichkeiten für Sonderfunktionen. Scheinbar ... denn diese Modell wird wahrscheinlich mittelfristig in meiner Sammlung das Modell mit den meisten Servos werden. 😏

Seitenansicht des Rumpfs mit lose aufgelegtem Deck und Aufbau. Das Material ist komplett unbearbeitet. Also so wie man es von Robert Alkier (weitere Kontaktdaten auf Anfrage bei mir) als Materialsatz bekommt.

Der Rumpf ist 540 mm lang, 190 mm breit und hat ca. 85 mm Tiefgang. Die Verdrängung dürfte bei ca. 2700 g liegen. Der Maßstab ist 1:10.

Also super kompakt und trotzdem hohe Zuladung. Da das Modell nur einen kleinen (klappbaren) Mast und keine hohen Aufbauten besitzt bleibt auch die Transportkiste erfreulich kompakt. Um einen Einsatz z.B. im Urlaub möglich zu machen wird diese Transportkiste später auch den Sender, Reserveakkus und ein kleines Ladegerät beherrbergen.


Hier sind einzelne Schnitte schon angezeichnet. Das kleine Rechteck auf dem Aufbau-Dach wird ein kleines Maschinenraum-Oberlicht. Es wird beweglich und kann aufgestellt werden. So kann der Schall des Soundmoduls ungehindert austreten. Bei Regen kann das Oberlicht geschlossen werden.

Das große, angezeichnete Feld wird die Pflicht. Sie wäre groß genug für bis zu zwei 1/10 Figuren. Und genau da beginnt der Spaß. Beim "wilden" rumzappen im Internet bin ich schon vor Monaten über die Seite von Churchhill Creations "gestolpert" und dort längere Zeit hängen geblieben. Man könnte ... man müsste ...
Und jetzt hab ich auch das Modell was dafür in Frage kommt. Genügend Platz im Rumpf, hohe Zuladung und nicht zu viel andere Funktionen. Also genau die richtige Mischung.

Die erste (große) Herausforderung beginnt schon bei der Auswahl der Figur. Denn die 1/10 Figuren haben meistens keine "echte" Kleidung. Die Kleidung ist meist am Körper angeformt. Genau das ist aber ein Problem wenn man einen anderen Torax zur Unterbringung von 3 bis 5 Servos einbauen will. Der Kompromiss ist eine Figur mit angegossener, ziviler Kleidung die einen von mir selbst geschneiderten Ostfriesen-Nerz angezogen bekommt. Das passt zum Thema "Boot fahren" und verdeckt perfekt die Technik der Figur. Wer sich die verlinkte Webseite angesehen hat wird festgestellt haben das es biher keine 1/10 Baugruppen gibt. Nun, der Urheber dieses Materials war meinen Ideen gegenüber SEHR aufgeschlossen und schrieb schon nach wenigen Stunden zurück das er da was passendes entwickeln wird. Legen wir das Thema also erstmal "zu den Akten" und warten auf das was da kommt.

Bleibt die Auswahl der Figuren. Nun, bei einer Figur hab ich meine Wahl schon getroffen :
Die "Caprica Six" (Film-Figur aus Kampfstern Galactica) wird von mir mit einem Ostfriesen-Nerz für den Tag auf dem Wasser ausgerüstet. Der tarnt dann optimal den neuen, mit Servos ausgerüsteten Körper. Und so ein Ostfriesen-Nerz sollte selbst mit meinen untalentierten Händen herstellbar sein.



In den nächsten Wochen bekomme ich von Churchhill Creations erstmal zwei technisch nicht angepasste, also ausschließlich in der Größe skalierte Prototypen der Figur-Körper. Einer männlich, der andere weiblich. Mit den beiden mache ich dann nicht nur erste Versuche sondern wenn möglich auch die Figuren für meinen Opduwer.

Längerfristig sollen die Figuren auf zweierlei Art gesteuert werden. Zum einen möchte ich einen Arduino einbauen auf dem gewisse Bewegungsabläufe gespeichert sind die dann per Fernsteuerung abgerufen werden können. Also z.B. "Kopf nach links drehen und zur linken Seite hin winken". "Kopf nach rechts drehen und zur rechten Seite hin winken". Oder auch "beide Figuren unterhalten sich und gestikulieren". So werden ca. 6 verschiedene Szenarien für beide Figuren entwickelt und abgespeichert. Außerdem bewegen sich die Figuren passend zur Fahrt des Modells. Zusätzlich können bei beiden Figuren alle Funktionen einzeln per Fernsteuerung von Hand gesteuert werden.

Beim Antrieb schwanke ich derzeit noch zwischen einem mittelschnellen Bürstenmotor (5000 1/min unter Last) und einem 35er Brushless mit ca. 600 kV. Aber es wird wohl auf den Brushless Motor raus laufen. Allein schon weil ich die Mehrleistung für den Betrieb als Bergeboot brauchen kann.

Angetrieben wird eine Raboesch 4-Blatt Messingschraube Typ D (erhöhte Blattfläche) mit 45mm Durchmesser, das sollte für ausreichend Schub sorgen. Sollte sich rausstellen das da noch mehr nötig wird könnte ich auf eine Schraube mit mehr Steigung von Propshop.UK wechseln. Schließlich soll das Modell auch Vorbild-entsprechend, also zum schleppen und schieben eingesetzt werden können.

Die Entscheidung bezüglich des Akkus ist allerdings schon klar : es wird ein 4S LiFePO4 Akku mit 30650 Schraubzellen. Aufgeteilt in zwei "Stangen" mit je 6 Volt 6 Ah und im Boot in Serie verschaltet. So ergibt sich ein 12 Volt 6 Ah Akku. Das sollte für eine ausreichend lange Fahrzeit reichen, selbst dann wenn auch die Sonderfunktionen einiges an Strom brauchen.

Bei der Steuerung ist bereits klar wie das Modell ausgestattet werden soll. Als Empfänger dient ein Flysky iA10b Empfänger mit 10 Kanälen. Über S-Bus kann der bis zu 16 Kanäle steuern. Dazu kommt der Vorteil das ich die S-Bus Geschichte nutzen kann um zwischen Rumpf und Aufbau weniger Kabel verlegen zu müssen. Als Sender wird meine Radiomaster TX16s genutzt.


Ja, die Sonderfunktionen ...
Ich hatte es ja oben schon angedeutet, das Modell wird es in sich haben :

Zum einen die Figur(en). Da ist noch nicht entschieden ob es bei einer Figur bleibt (eher 3 als 5 Servos) oder ob evtl. eine zweite Figur (wahrscheinlich 5 Servos) dazu kommt. Die Figuren können wahlweise automatisch wie auch von Hand gesteuert werden. Bei bestimmten Funktionen des Modells werden die Figur(en) also selbsttätig Bewegungen ausführen können.

Dann werde ich Gas- und Schalthebel sowie das Steuerrad mit kleinen Servos beweglich machen. Den Gashebel parallel zum Fahrtregler, den Schalthebel passend zur Fahrtrichtung und natürlich das Steuerrad entsprechend zur Ruder-Bewegung.

Außerdem möchte ich einen Rauchgenerator einbauen. Am besten mit pulsierendem Rauch wie er bei langsam laufenden Einzylinder Motoren vor kommt. Die Mechanik (eine Klappe ?) die den Rauch zum pulsieren bringt muss dazu noch entwickelt werden.

Klar ein TBS Mini Soundmodul ist natürlich Pflicht. Darüber brauch ich gar nicht nachdenken. Und witzige Zusatz-Sounds fallen mir einige ein.

Ob (und wo) ich eine FPV-Kamera verstecken kann ist noch völlig offen. Denn sie soll auf keinen Fall zu sehen sein. Auf jeden Fall werde ich das aber versuchen. Wenn das klappt wird es auch einen FPV-Sender und eine Aufzeichnung auf Micro SD-Karte geben. Eventuell könnte man hierzu ein Emblem auf der Schirmmütze einer Figur nehmen. Mal sehen ...

Das das Modell mit Licht ausgestattet wird ist eh klar. Ohne Licht geht gar nicht.

Und was eigentlich auch noch sein MUSS ist ein pulsierender Kühlwasser-Ausstoß. Der ist eigentlich noch mit einer langsam laufenden Miniatur-Schlauchpumpe am leichtesten zu verwirklichen. Und er kann über das Soundmodul beim starten des Motors automatisch mit geschaltet werden.

Was sonst noch möglich wird ? Keine Ahnung, wir werden es sehen.  😏


Für eine Anwendung wird dieses Modell aufgrund seiner einfachen Bauweise und des starken Antriebs super geeignet sein : Einsätze mit der Bergegabel. Dann hätte ich eine Reserve für die sonst in diesem Job eingesetzte Barkasse Sleppco.

Außerdem wird das Modell mit einem SEHR massiven Doppelkreuz-Schlepp-Poller aus dickwandigem Messingrohr (gebohrt, gesteckt und verlötet) ausgerüstet. Dieser wird nicht nur verharzt sondern durch das Deck hindurch gesteckt und im Deck sowie am Rumpf verharzt. So kann der Schlepp-Poller auch für schweren Zug verwendet werden.

Auch der Kreuzpoller am Bug wird stabil aus dickwandigem Messingrohr gefertigt. Durchgesteckt und gelötet. Unter Deck wird als Lager, genau wie bei dem Schlepp-Poller, eine stabile Lagerplatte eingeharzt.



So kann auch dieser Poller schwer belastet werden. Im folgenden Bild ist das Deck nur lose aufgelegt, es dient nur um die Lage der Poller zu prüfen.

Wie in dem Bild weiter oben (mit der Skipperin) bereits zu sehen ist habe ich die Ruderhacke bereits passend ausgeschnitten. Auch die Bohrung für das Stevenrohr wurde mit Hilfe eines Lasers und (wie primitiv) mit dem Akkuschrauber durch die Ruderhacke hindurch eingebracht. Das war durchaus anspruchsvoll, die Ruderhacke ist nur 1,5mm dicker als das Stevenrohr. Daher war es gar nicht leicht das brechen zu verhindern. Danach habe ich die Bohrung in der Ruderhacke wieder mit einem Gemisch aus Harz und Baumwollflocken verschlossen.

Der Ausschnitt muss natürlich noch ordentlich versäubert und an den nötigen Freiraum für die 45mm Vierblatt Schraube (Raboesch Typ D) angepasst werden.

Für den Antrieb suche ich derzeit einen guten 35er Brushless Motor mit ca. 600 kV, am liebsten wäre mir ein Cosmo Blue.






Mittwoch, 24. Februar 2021

Der Umbau einer Futataba T14SG auf Twin Stick

Von Zeit zu Zeit erreichen mich Anfragen ob die eine oder andere "Fremdanlage" mit meinen Twin Stick Bausätzen umrüstbar sei. Und manchmal werden Projekte draus.


So zum Beispiel der Sender von Detlef aus dem Rheinland, ein Futaba T14SG.

Ich werde jetzt mal hier seine Beschreibung und seine Bilder hier posten :

Da die T14 keine runden sondern mehr eckig-ovale Öffnungen für die Kreuzknüppel hat musste die Grundplatte angepasst werden. Die Kreisplatte habe ich erstmal um 1,5 bis 2 mm aufgefüttert.

Danach habe ich die Bohrungen in der Grundplatte auf 3,5 mm aufgerieben / gebohrt, dadurch sind die alten Bohrungen im Sender besser nutzbar und die Grundplatte ist leichter auszurichten. Die rechte Plattenseite wurde dann noch um weitere 2,5 bis 3 mm aufgefüttert und verschliffen. Als das Ganze dann passend im Sender verschraubbar war, habe ich mehrfach mit Mattschwarz lackiert. Mit 0,5 mm Polystyrolstreifen habe ich die zuvor aufgesägten Mittelanzeigen wieder erhaben verschlossen, somit kann man dann die Mitte besser ertasten. Und es passt auch besser zum rechten Knüppel.
 

Der Einbau der Potis war nicht ganz so einfach, man muss nun genau aupassen auf welcher Seite die Potis bzw. Platinen herausragen sollten. Zur Außenseite hin ist weniger Platz, so dass ich die dickeren Teile der Platine Richtung auf die Sendermitte eingebaut habe. Da Futaba alle Leitungen verlötet hat, habe ich die Kabel getrennt. Leider hatte ich auf die Schnelle nicht die richtigen Stecker bzw. Buchsen zur Verfügung, also habe ich ein neues Kabel an die ausgeschlachteten Potis gelötet und mit neuen Steckern versehen.
 
Nach dem Ausmessen der einzelnen Adern zu den  Potis stand auch er Anschlussplan fest und wurde mit farbigem Schrumpfschlauch entsprehend markiert, somit ist auch bei einem künftigen Rückumbau der ordnungsgemäße Anschluss gesichert. Im Nachhinein muss ich sagen, dass Holgers Twinstick doch einfach und ohne großes elektrisches Knowhow schnell einbauen lässt.
 
 

Noch eine Anmerkung von mir :
Bei Sendern die (wie hier) keine Trimmschieber direkt neben den Kreuzknüppel haben ist der Umbau oft machbar. Man muss sich "nur" trauen.

Den Bausatz für diesen Versuch musste Detlef zwar erstmal incl. der Flysky Potis von mir kaufen, er bekommt aber jetzt (nachdem ich Bilder und Text veröffentlichen durfte) das Geld wieder. Und so hab ich ohne aufwändige, eigene Versuche wieder etwas für euch anzubieten. Habt ihr ähnliche vor ? Schreibt mich an.

Samstag, 6. Februar 2021

Akkus - ein kleiner Anfänger-Kurs

Für Einsteiger ist es immer ein Problem :
Welche Akkus "soll" ich für mein Modell nutzen ?

So allgemein gestellt lässt sich diese Frage allerdings gar nicht beantworten. Denn jeder Nutzer und jedes Modell hat andere Anforderungen. Ich möchte hier (im Rahmen meiner Möglichkeiten) mal versuchen eine Hilfestellung zu geben. Hierbei wird es NICHT zu einer wissenschaftlichen Abhandlung kommen, es geht einzig um eine Entscheidungshilfe. Tiefer gehende Informationen zu einzelnen Akkus und deren Verwendung werde ich im weiteren Text verlinken.

Als erstes muss mal festgestellt werden um welches Modell es sich handelt. Denn die Anforderungen des jeweiligen Modells bestimmen maßgeblich welche Akkus einsetzbar sein werden.

 




 So ein großer Schlepper oder eine stämmige Barkasse mit genügend Platz und Zuladung kann man im Prinzip mit jeder beliebigen Akku-Technologie ausrüsten. Bleiakkus sind genauso möglich wie NIMH-, LiFePO4- oder LiPo-Akkus. Meiner Meinung nach ist eine Ausrüstung mit LiPo Akkus hier unnötig da genug andere (und für diesen Verwendungszweck bessere) Alternativen zur Verfügung stehen.


Dieses mit nur 575 Gramm recht kleine, aber relativ leistungsstarke Polizeiboot wäre das andere Extrem. Hier kommt eigentlich nur noch ein LiPo Akku in Frage. Für andere Akkutypen wäre weder die Zuladung ausreichend noch würde eine vernünftige Fahrzeit erreicht.

  Im folgenden möchte ich daher mal versuchen die Vor- und Nachteile der einzelnen Akku-Typen zu erläutern.

 

Gleich vorab ein wichtiger Hinweis : moderne Modellbau-Akkus sind unglaublich leistungsfähig. Speziell LiPo und LiFePO4 Akkus können kurzzeitig wahnsinnig höhe Ströme liefern. Bitte arbeitet IMMER konzentriert und sorgfältig ! Berühren sich die beim anlöten der Stecker am Akku die beiden Kabel verschweißen die sich meist sofort miteinander und fangen auch sofort an zu glühen. Das ist im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich ! Auch für eure Finger ! Wenn ihr Akkustecker anlötet gehört immer der Teil des Steckers an den Akku der KEINE freiliegenden Kontakte hat !

Benutzt möglichst verpolungssichere Steckersysteme wie XT30, XT60, XT90 oder T-Plug und wählt das System passend zur Belastung. Über die verschiedenen Steckersysteme könnt ihr euch hier informieren. 


 Wenn ihr Akkustecker ändern wollt beachtet bitte das an den Akku IMMER der Teil des Steckers gehört der KEINE offenen Kontakte hat ! Und beim abschneiden des alten Steckers NIEMALS beide Adern gleichzeitig kappen. Die Energie im Akku ist durchaus in der Lage den Seitenschneider zum glühen zu bringen. Wenn ihr unsicher seit lasst diese Arbeit eher von Leuten ausführen die sich auskennen.

 

Die Bleiakkus

 Ladung : </= 1/10 C
Typ-Spannung pro Zelle : 2V
Ladeschluss-Spannung
pro Zelle : 2,3 - 2,46V*
Entladeschluss unter Last
pro Zelle : 1,75V
* je nach Akku-Typ

 Für unser Hobby spielen eigentlich nur noch s.g. Blei-Gel Akkus eine Rolle. Sie sind hermetisch dicht verschlossen und können in jeder Lage eingesetzt werden.

Der scheinbar größte Vorteil dieser Akkus ist der niedrige Preis. Warum schreibe ich "scheinbar" ? Nun, die sehr niedrige Zyklenzahl die so ein Akku schafft relativiert das schnell wieder. Denn das größte Problem dieser Akkus ist das sie heute nur noch für eine bestimmte Anwendung hergestellt werden : USV- und Alarmanlagen. Dabei hängen die Dinger das ganze Jahr am Strom und werden werden im günstigsten Fall nur ein paar Mal in 5 Jahren wirklich benutzt. Nach 5 Jahren aber wandern sie aus Versicherungs-Gründen auf den Müll. Wenn man die Akkus so benutzt wie wir es machen kommt man im günstigsten Fall auf 100 bis 150 Zyklen. Unter sehr geringer Belastung unter optimalen Bedingungen geben die Hersteller eine Haltbarkeit von 400 Zyklen an. Dann ist die Kapazität so stark abgesunken das man sie freiwillig abgibt. Ein weiteres Problem ist das diese Akkus weder schnell geladen noch hoch belastet werden können. Beim schnellladen gehen sie kaputt. Und unter hoher Belastung bricht die Spannung stark ein.

Außerdem spielt beim Schiff ein weiterer Faktor eine Rolle. Die nutzbare Kapazität ist, verglichen mit dem Gewicht des Akkus, sehr gering. Und wenn der Akku möglichst lang halten soll muss man ihn sorgsam behandeln. Das heißt möglichst nur bis zu 70% entladen, niemals entladen lagern und ihn im Winter gut pflegen.

Moment ... "im Winter gut pflegen" ?
Ja, das ist tatsächlich notwendig. Denn Bleiakkus haben eine relativ hohe Selbstentladung von (je nach Bauart) bis zu 30% pro Monat ! Man sollte also um einer Tiefentladung vorzubeugen den Akku alle 2 Monate aufladen !

Andererseits kann das Gewicht des Akkus auch ein Vorteil sein wenn man an Schiffe denkt die sehr viel Gewicht brauchen um auf Wasserlinie zu kommen.

 

 Die LiFePO4 Akkus

 Ladung : </= 4C (oder Hersteller-Grenzwert)
Typ-Spannung pro Zelle : 3,3V
Ladeschluss-Spannung
pro Zelle : 3,6V
Entladeschluss unter Last
pro Zelle : 2V (besser 2,5V !)
Lagerspannung
pro Zelle : 3,3V

 
Links ein Block aus 30650 China Zellen mit in 2S2P Konfiguration (also mit 6,6V 12Ah), Gewicht 712 Gramm
Rechts ein Block aus 40152 Headway Zellen in 2S Konfiguration (also mit 6,6V 15Ah), Gewicht 996 Gramm

Deutlich leichter und wesentlich leistungsfähiger als die Bleiakkus sind die LiFePO4 Akkus. Sie können wesentlich höhere Ströme abgeben und sie können sehr schnell geladen werden. Wenn sie nicht misshandelt werden garantieren die Hersteller heute eine Haltbarkeit von ca. 2000 Zyklen, damit sind das für unser Hobby die Akkus mit der längsten Verwendungsdauer. Nur eines mögen diese Akkus gar nicht : sie dürfen auf keinen Fall tiefentladen werden ! Selbst eine einzige Tiefentladung tötet den Akku sofort !

Bei LiFePO4 Akkus ist die Selbstentladung mit 3 bis 5% pro Monat so gering das man den Akku ruhig den ganzen Winter über ohne Pflege im Schrank liegen lassen kann.

Es gibt diese Akkus in mehreren Bauformen. Zum einen die zylindrischen Bauformen wie ich sie verwende. Die gibt es mit normalen Batteriepolen*, Schraubkontakten und auch mit Lötfahnen.
*Achtung : das verlöten von Zellen mit normalen Batteriepolen kann ich nicht empfehlen, durch zu viel Hitze wird die Zelle schnell zerstört. Solche Zellen müssten punktgeschweißt werden was die meisten Nutzer überfordern dürfte.

Beim konfektionieren der Akkus sollte man ein Ballancer-Kabel mit einbauen und dieses auch benutzen. Die Zellen neigen zwar nur gering zum driften, trotzdem ist das Laden mit Ballancer deutlich besser. In Ausnahmefällen kann der Akku aber durchaus auch mal mit einem Bleiakku-Lader geladen werden. Man sollte das nur nicht zu oft machen.

Die meisten Modellbauladegeräte können heute auch mit LiFePO4 Akkus umgehen, mein ältestes Ladegerät (ein 1999 gekauftes Imax B6AC) ist bereits dafür eingerichtet. Meistens muss man dafür den LiPo Modus auf 3,3V Zellenspannung umstellen.

 

Die NIMH-Akkus

Ladung : </= 1-2C (oder Hersteller-Grenzwert)
Typ-Spannung pro Zelle : 1,2V
Ladeschluss-Spannung
pro Zelle : 1,5V
Entladeschluss unter Last
pro Zelle : 0,85V

Ebenfalls leichter und leistungsfähiger als Bleiakkus sind die NIMH-Akkus. Die größte Rolle spielen diese Akkus mittlerweile als Senderakkus. Als Antriebsakkus werden sie immer mehr verdrängt was die Preise für größere Akkupacks derzeit leider stark steigen lässt.

Wenn man eine möglichst hohe Leistung erzielen will sollte man normale NIMH Akkus erst kurz vor dem Einsatz nochmal voll laden. Denn sie verlieren in den ersten 24 Stunden bis zu 10% an Energie. Danach stabilisiert sich die Selbstentladung auf ca. 1% pro Tag bei Raumtemperatur ! Auch diese Akkus sollten also bei längerer Winterruhe alle 2 Monate wieder aufgeladen werden.

Etwas anderes ist bei den s.g. LSD-Akkus (den meisten z.B. unter der Marke Eneloop bekannt) der Fall. Die haben eine Selbstentladung von ca. 15% pro Jahr und brauchen wenig Pflege.

Mit guten Marken-Akkus sind 500 bis 1000 Zyklen erreichbar.

 

 Die LiPo Akkus

Ladung : </= 1C (oder Hersteller-Grenzwert)
Typ-Spannung pro Zelle : 3,7V (LiPo HV : 3,8V)
Ladeschluss-Spannung
pro Zelle : 4,2V (LiPo HV : 4,35V)
Entladeschluss unter Last
pro Zelle : 3V (LiPo HV : 3,3V)
Lagerspannung
pro Zelle : 3,8V (LiPo HV : 3,9V)

 
Gerade diese Akkus sorgen immer wieder für Verunsicherung. Es wird von großen Gefahren zum Beispiel durch Brände berichtet. Ja, so ein Akku KANN brennen. Aber das wird nicht passieren solang man umsichtig damit umgeht. Das Problem liegt eher zwischen den Ohren des Nutzers. Deshalb als erstes ein paar Sicherheits-Hinweise : 

1.) Wenn ein Akku aufgebläht ist oder Risse in der Folie hat gehört er entladen und in den Sondermüll !

2.) Wenn ein Akku so tiefentladen wurde das das Ladegerät das laden des Akkus verweigert sollte man NICHT zu Tricks greifen um den Akku zu reanimieren. So etwas kann zwar theoretisch funktionieren, das Risiko eines Brandes steigt aber.

3.) Wenn man ein neues Ladegerät bekommt sollte man die Messwerte dieses Ladegerätes mit einem Multimeter überprüfen. Es gibt (selten) Fälle wo schlecht kalibrierte Ladegeräte ausgeliefert wurden.

4.) Ladet LiPo Akkus NIEMALS unbeaufsichtigt !

5.) Ladet möglichst nur im "Ballance"-Modus ! 

6.) Für den Fall das doch etwas passiert : ladet bitte in einer Umgebung wo ein Akku-Brand möglichst wenig Schaden anrichten kann. Ich lade z.B. in einer Munitionskiste der Bundeswehr und im Bad. Denn so kann ein Brand keinen Schaden anrichten.

Wer umfassende Infos sucht kann sich z.B. das LiPo-FAQ von Stefans Lipo-Shop genauer durchlesen. Dieser Shop wäre auch mein Tip für den Fall das ihr hochwertige Qualitätsakkus sucht. :-)

 Werden diese Regeln beachtet kann man jahrelang mit diesen Akkus arbeiten ohne das etwas passiert.

Wenn man einen LiPo Akku gut behandelt, max. 80% seiner Kapazität entnimmt und auf Lagerspannung einlagert hat er eine Haltbarkeit von bis zu 300 Zyklen, unter hoher Beanspruchung 100 bis 150 Zyklen.

Will man einen LiPo besonders gut lagern empfiehlt es sich den Akku auf Lagerspannung zu bringen, ihn möglichst kalt zu lagern und alle 3 bis 4 Monate wieder aufzuladen. Die Selbstentladung während der Lagerung ist nämlich Temperatur-abhängig und kann durchaus höher als die Typ-bedingten 1 bis 2% ausfallen.

LiPo Akkus sind ausgesprochen leistungsfähig und dabei sehr leicht. Sie sind ideal für kleine oder auch für sehr leistungsfähige Modelle.

 

Batterien

Ganz so abwegig ist der Gedanke gar nicht. Wenn man sehr selten fährt und Boote mit geringer Stromaufnahme hat wäre eine Ausrüstung mit Batteriehaltern durchaus eine Maßnahme. Man braucht sich über die Lagerung und Pflege der Akkus keine Gedanken machen. Und auch die meisten modernen Sender können mit Batterien betrieben werden.


 

Fazit :

Genau so unterschiedlich wie unsere Modelle sind auch die Anforderungen die unsere Akkus erfüllen müssen. Die Kunst ist den Akku jeweils passend zum Modell auszuwählen. Ich versuche mit möglichst wenigen unterschiedlichen Akkutypen aus zu kommen. 

Meine Modelle haben alle eine überdurchschnittliche See-Ausdauer. ein paar Beispiele :

Barkasse "Sleppco"

2x NIMH Akku je 7,2V 3500 mAh
Fahrzeit im gemischten Betrieb ca. 5 Stunden

Schlepper "Bugsier 33"
1x LiFePO4 2S2P Akku 6,6V 12Ah
Fahrzeit im gemischten Betrieb ca. 8 Stunden

Hochseeschlepper "Smit Rotterdam"
6x LiFePO4 2S2P Akku, zusammen 12V 36Ah
Fahrzeit im gemischten Betrieb ca. 16 Stunden
Fahrzeit im schweren Schleppbetrieb ca. 5 Stunden

Polizeiboot "Bremen 9"
1x LiPo 7,2V 850mAh

Fahrzeit im gemischten Betrieb ca. 1,5 Stunden

Segelboot Micro Magic "Tweety"
 
1x LiPo 7,2V 850mAh
Fahrzeit im normalen Betrieb ca. 2 bis 4 Stunden je nach Wind