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Sonntag, 15. November 2020

Die Sache mit den LED ...

Was aus so einer Geschichte wie diesen kleinen Peba Fischkuttern so alles werden kann. In 1/50 sind die Lampen der nautischen Beleuchtung ca. 4mm "groß". Nun ja, dank smd-LED und 3d-Drucker alles machbar.

Aber ganz so easy ist es dann aber doch nicht. Zum einen ist da das Problem mit den fizeligen 0402 LED. Auf einer Fläche von 1 x 0,5 mm sind zwei Lötpads. Und die muss man treffen. Mit dem heißen Lötkolben. Nur ist die LED eben aus Kunststoff. Zu heiß = nix gut ! Zu kalt = auch nix gut ...
Dank meinen nicht mehr ganz ruhigen Händen stieg in der letzten Zeit der Ausschuss drastisch an, mit viel Glück kann ich das Zeug noch an 3 Tagen im Monat und dann auch nur vielleicht eine Stunde lang löten. Schön ist das nicht.

Den Teil der Geschichte gebe ich gerade auf. Seit man bei eBay solche LED in guter Qualität fertig bedrahtet (pre-wired) kaufen kann ist das auch kein Problem mehr. Mit knapp 26 Cent pro LED sind die zwar nicht billig, dafür spart man aber eine wirklich lästige Arbeit.

Mit meinem 3d-Drucker drucke ich derzeit 4 mm kleine Lampen. Fertig mit einer Bohrung in die so eine 0402 LED rein passt. Das geht erstaunlicherweise überraschend gut. Und dadurch das die Lampe leicht milchig bleibt verteilt sich das Licht der winzigen LED wirklich gut.


Warmweiße LED sind ähnlich dem Glühlampen-Licht und passen gut zu älteren Vorbildern, kaltweiße LED sind für moderne Vorbilder oder Scheinwerfer genau richtig.

Die warmweiße LED in dem Bild wird übrigens gerade mit nur 8 mA bestromt und ist noch deutlich zu hell. Beim Einbau werde ich wohl einen 1,2 kOhm Widerstand nehmen und so nur ca. 1,6 mA Strom durch die LED fließen lassen. Wenn man wie ich die LED eingießt ist ein geringer Strom eh wichtig. Gibt man die 20 mA Nennstrom auf die winzige LED wird sie deutlich zu heiß, ist sie dann eingegossen wird die Hitze nicht abgeführt und die LED geht schnell kaputt.

Bleibt noch ein Problem, wenn ich die LED in der Lampe mit Harz eingieße muss das ganze in Ruhe abbinden ohne das die Drähte oder die LED bewegt werden. Dafür hab ich heute eine stabil stehende Vorrichtung gedruckt.

Die Lampe kann unten auf der Platte mit einem schmalen Streifen Doppelklebeband befestigt werden. Dann wird die LED in die Lampe gesteckt und an der senkrechten "Wand" können die Drähte mit einer Wäscheklammer fixiert werden. So kann das ganze dann bei ca. 15 Lampen zugleich gemacht werden und das Harz kann in Ruhe abbinden. So kann man rationell arbeiten.

Danach werden die Laternen je nach Verwendungszweck mit Glühlampen-Tauchlack in rot, grün oder gelb eingefärbt. Erst dann wird das Gehäuse passend zum Schiff mit Ausnahme der Leuchtfläche lackiert.

 



Und je nach Montageort kommt dann noch eine Montageplatte unter die Leuchte.

So sieht das ganze dann fertig aus. Der "Glaskörper" der fotografierten Lampe ist ganze 4mm hoch. Mit Halter beträgt die Bauhöhe 6,5mm !


 
Hier wird die 0402 LED über 5V mit einem 1,2 kOhm Widerstand versorgt, das macht einen Strom von nur ca. 1,8mA ! So kann man mit SEHR wenig Stromverbrauch auch Modelle mit kleiner Akku-Kapazität beleuchten.


Die hier sichtbaren Fehler in der Lackierung sieht man mit bloßem Auge definitiv nicht.  😏

Und sogleich ... kommt der nächste Streich. Nämlich kleine Decksleuchten mit 4mm Gesamt-Bauhöhe und 3mm Durchmesser. Auf die Nachbildung des Drahtgitters hab ich verzichtet, es wäre eh nicht sichtbar. Zumindest nicht in der kleinen Baugröße.



Auch diese Laterne besteht aus zwei Bauteilen. Dem Halter und der "Glaskuppel". Und auch die nimmt 0402 LED in warmweiß auf. Allerdings sind die Prototyp-Bauteile in der Qualität noch nicht ganz so wie ich mir das vorstelle. Aber das wird schon.

Pro Lampe mindestens 20 bis 30 Minuten Arbeit. Viel Aufwand ? Klar !
Aber ein geniales Bild gibt so ein beleuchtetes Modell auf jeden Fall ab. Der Aufwand lohnt sich also.




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Viele Grüße, Holger Meyer